Gerade weil die Hürde eines Erweiterungsbaus an ein denkmalgeschütztes Gebäude von Fritz Schumacher in einem wunderbar gewachsenen Stadtquartier in Barmbek als sehr hoch erscheint, überzeugt das Projekt durch seine handwerklich souveräne und gestalterisch zeitgemäße Interpretation des Weiterbauens im Bestand. Städtebaulich schafft der Erweiterungsbau einen gelungenen Abschluss des Straßenraums am Übergang zu einem Grünzug, eine eindeutige Adressierung für das öffentliche Gebäude und die notwendige Offenheit eines Hauses der Bürger. Die Hierarchisierung von Alt und Neu ist bis ins Detail klar gegliedert, die Funktionen sind auf knappem Raum geschickt angeordnet und die Plastizität der Gebäudeteile unterstreicht klar ablesbar die Inhalte. In der Summe ist mit dem Schumacherschen Denkmal und diesem neuen Erweiterungsbau ein stadträumliches Gefüge entstanden, welches höchst selbstverständlich und dennoch sehr kraftvoll seine Wirkung entfaltet.
Die Jury