Foto: Alexander Paul Englert, Frankfurt am Main

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2018-2023

Deutsches Romantik-Museum

Frankfurt am Main

Foto: Alexander Paul Englert, Frankfurt am Main

Deutsches Romantik-Museum

Frankfurt am Main
Projekt
Deutsches Romantik-Museum
Architekt
MÄCKLER ARCHITEKTEN, Frankfurt am Main
Planungs-/Bauzeit
2014 – 2019 (Planung), 2016 – 2021 (Bauzeit)
Bauherr
ABG Frankfurt Holding / Freies Deutsches Hochstift

 

Neben dem Goethe-Haus in Frankfurt am Main entstand das Deutsche Romantik-Museum. Das Haus mit seiner umfangreichen Sammlung von Handschriften, Briefen und Gemälden wird durch drei unterschiedliche Fassaden geprägt. Vom Haupteingang, der durch einen »Blauen Erker« markiert wird, führt parallel zur Straßenfassade die lange »Himmelstreppe« zu den Ausstellungsbereichen mit einer Gesamtfläche von 1.600 Quadratmetern. Die Fenster erhellen nur den Treppenraum, die empfindlichen Exponate sind hingegen vor Tageslicht geschützt. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Gemäldesammlung, im zweiten und dritten Obergeschoss wird die Romantik-Ausstellung präsentiert. Raum für Wechselausstellungen bietet das Untergeschoss, das ebenso wie die Kulturvermittlung im Mezzaningeschoss über einen eigenen Eingang verfügt. Handwerkliche Details, die Sichtbarkeit der Brandwand des Goethe-Hauses und der Boden der Eingangshalle, der aus Kriegstrümmern und dem Abraummaterial des Vorgängerbaus gefertigt wurde, machen die Geschichte des Ortes erlebbar.

www.chm.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2018-2023 – Martin-Elsaesser-Plakette

Jury 2023
  • Bernhard Bangert, Architekt BDA, Hochheim am Main, Vorsitzender BDA Wiesbaden
  • Jan Friedrich, Journalist, Bauwelt
  • Ute Günzel, Architektin BDA, Darmstadt
  • Prof. Heinrich Lessing, Architekt BDA, Mainz, Frankfurt UAS
  • Dilek Ruf, Architektin BDA, Hannover, Landesvorsitzende BDA Niedersachsen

Die Jury
Das Deutsche Romantik-Museum zeigt, wie sich Architektur »romantisieren« lässt. So wird die Treppe hinauf zu den Ausstellungsräumen als scheinbar endlose, blaue »Himmelstreppe« inszeniert; die Fenster mit Sitznischen bieten Panoramen auf bekannte Gebäude, an anderer Stelle verklären sie durch blaue Glasbausteine den Blick; die sichtbare Brandwand des benachbarten Goethe-Hauses ist das einzige authentische Zeugnis des Geburtshauses des Dichters. Allen architektonischen Elementen sind stets weitere Bedeutungsebenen eingeschrieben. Mit der ungewöhnlich durchfensterten und in drei Häuser gegliederten Straßenfassade ist ein überzeugendes Stück Innenstadtreparatur gelungen. Das Deutsche Romantik-Museum zeigt sich unverkennbar historisch informiert – ohne historische Vorläufer nachzuahmen.