Shortlist BDA-Architekturpreis Nike 2022
Preisträger BDA-Preis Sachsen 2021

Touristeninformation Dommitzsch

Dommitzsch

Touristeninformation Dommitzsch

Dommitzsch
Projekt
Touristeninformation Dommitzsch
Architekt
Schoener und Panzer Architekten
Bauherr
Stadt Dommitzsch

Die neue Touristeninformation ist die Wundertüte von Dommitzsch: Wer glaubt, das zweigeschossige Gebäude mit Mansarddach bereits von außen verstanden zu haben, sieht seine architektonischen Denkgewohnheiten im Inneren durch einen überraschend großzügigen Raum auf die Probe gestellt.

In der kleinen Stadt an der Elbe entstand in direkter Nachbarschaft zum Rathaus durch Sanierung und Umbau eines über 200 Jahre alten Wohnhauses ein zentraler Treffpunkt und Ort für Veranstaltungen. Der eher gedrungen wirkende Bestandsbau wurde von den alten Zwischendecken befreit und präsentiert sich mit einem über beide Geschosse greifenden Innenraum, über dem nun auch das vielgliedrige, historische Dachtragwerk sichtbar ist. Auf der Eingangsseite wurde die dreigeteilte Fassade denkmalgerecht rekonstruiert, während rückseitig ein überdimensioniertes, dem zweigeschossigen Raum angemessenes Fenster eingefügt wurde und den Blick auf die Kirche erlaubt.

Das Projekt überzeugt durch zwei wesentliche Eingriffe: der behutsame Umgang mit der bestehenden Bausubstanz und das beherzte Einfügen eines ausladenden Raummöbels mit mehreren Ebenen, das den entstandenen Leerraum selbstbewusst besetzt und ihn über die Diagonale neu gliedert. Die Geste ist so einfach wie beeindruckend. Tresen, Treppe, Tribüne – alle notwendigen Funktionen entwickeln sich aus dem Möbel heraus, gehen selbstverständlich ineinander über und leiten den Besucher intuitiv vom Eingang bis zur Galerie durch das Gebäude.

Der Raum wird von zwei unterschiedlichen Holzkonstruktionen bestimmt: knorriges, teils statisch ertüchtigtes Gebälk und verdreht dazu platziert der Einbau, bei dem sich Maserung und Farbe der Verkleidung akkurat über Kanten fortsetzen und so eine homogene Figur erzeugen. Gebälk und Einbau stehen im Kontrast und sind sich doch wohlwollende Partner. Ein harmonischer Zweiklang aus alt und neu – nichts fehlt, nichts stört.

Shortlist

BDA-Architekturpreis Nike 2022 – Nike für soziales Engagement

Preisträger

BDA-Preis Sachsen 2021 – Preisträgerinnen und Preisträger

Die neue Touristeninformation ist die Wundertüte von Dommitzsch: Wer glaubt, das zweigeschossige Gebäude mit Mansarddach bereits von außen verstanden zu haben, sieht seine architektonischen Denkgewohnheiten im Inneren durch einen überraschend großzügigen Raum auf die Probe gestellt.

In der kleinen Stadt an der Elbe entstand in direkter Nachbarschaft zum Rathaus durch Sanierung und Umbau eines über 200 Jahre alten Wohnhauses ein zentraler Treffpunkt und Ort für Veranstaltungen. Der eher gedrungen wirkende Bestandsbau wurde von den alten Zwischendecken befreit und präsentiert sich mit einem über beide Geschosse greifenden Innenraum, über dem nun auch das vielgliedrige, historische Dachtragwerk sichtbar ist. Auf der Eingangsseite wurde die dreigeteilte Fassade denkmalgerecht rekonstruiert, während rückseitig ein überdimensioniertes, dem zweigeschossigen Raum angemessenes Fenster eingefügt wurde und den Blick auf die Kirche erlaubt.

Das Projekt überzeugt durch zwei wesentliche Eingriffe: der behutsame Umgang mit der bestehenden Bausubstanz und das beherzte Einfügen eines ausladenden Raummöbels mit mehreren Ebenen, das den entstandenen Leerraum selbstbewusst besetzt und ihn über die Diagonale neu gliedert. Die Geste ist so einfach wie beeindruckend. Tresen, Treppe, Tribüne – alle notwendigen Funktionen entwickeln sich aus dem Möbel heraus, gehen selbstverständlich ineinander über und leiten den Besucher intuitiv vom Eingang bis zur Galerie durch das Gebäude.

Der Raum wird von zwei unterschiedlichen Holzkonstruktionen bestimmt: knorriges, teils statisch ertüchtigtes Gebälk und verdreht dazu platziert der Einbau, bei dem sich Maserung und Farbe der Verkleidung akkurat über Kanten fortsetzen und so eine homogene Figur erzeugen. Gebälk und Einbau stehen im Kontrast und sind sich doch wohlwollende Partner. Ein harmonischer Zweiklang aus alt und neu – nichts fehlt, nichts stört.